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Ausflug ins Medizinhistorische Museum


10. März 2023

Im März besuchte die Pflegeklasse 22 das Medizinhistorische Museum in Ingolstadt. Nachdem alle nach und nach mit dem Auto, dem Bus oder zu Fuß eingetrudelt sind, begann unsere Führung. Das barocke Museumsgebäude diente einst als medizinische Fakultät der Universität Ingolstadt. Wir starteten mit dem Arzneipflanzengarten im Hinterhof des Museums. Durch diesen hatten die Studierenden den direkten Zugang zu den Pflanzen und so die Möglichkeit an Wirkstoffen und neuen medizinischen Therapien zu forschen.

Im Obergeschoss wurden wir durch die medizinische Welt des 18.Jahrhundert geleitet. Dort lernten wir zuerst die Vier-Säfte-Lehre kennen, welche die Medizin zu dieser Zeit sehr prägte. Sie besagt, dass die Gesundheit des Menschen aus dem Gleichgewicht der Vier Säfte (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle) besteht. Um die Balance aufrecht zu erhalten, wurden sowohl diagnostische als auch therapeutische Verfahren wie das Schröpfen, Aderlass oder das Klistieren entwickelt und durchgeführt.

Auch das Lernambiente der ehemaligen Universität wurde uns durch die Ausstellung von ehemaligen Büchern, Präparaten und einem Seziertisch zugänglich gemacht. Übrigens waren die Doktorarbeiten früher nur ca. 4 Seiten lang, auf A5 gedruckt und somit ziemlich klein. Im Untergeschoss begegneten uns ,,21 starke Dinge", welche die Medizin geprägt und die den Grundstein der heutigen Verfahren und Expertise gelegt haben, wie Sterilisation, verschiedene Sägen oder die Entwicklung der Pockenimpfung.

Besonders faszinierend fand ich die Eiserne Lunge, die 1920 entwickelt wurde und heute vereinzelt noch verwendet wird. Sie dient der künstlichen Beatmung, indem durch erzeugten Unterdruck Luft in die Lunge gezogen wird, um so einen Erstickungstod zu verhindern. Heutzutage funktioniert die Beatmung andersherum, indem Luft durch den Mund oder die Nase in die Lunge gepresst wird.
Insgesamt war dies ein sehr gelungener Tag für unsere Klasse. Nachdem wir unser medizinhistorisches Wissen erweitert hatten, wuchsen wir auch als Gruppe durch einen anschließenden Cafébesuch näher zusammen.


Johanna Frank