Die Berufsfachschule für Altenpflegehilfe der Gemeinnützigen Gesellschaft für Soziale Dienste (GGSD) in Coburg hat in diesem Schuljahr gleich einen doppelten Grund zum Feiern. Zum einen besteht die im September 2003 gegründete Berufsfachschule seit 20 Jahren und hat während dieser Zeit mehr als 500 Schülerinnen und Schüler für die Betreuung und Pflege älterer Menschen qualifiziert. Zum anderen starteten Anfang September erstmals seit der Gründung zwei Klassen mit insgesamt 60 Schülerinnen und Schülern in das neue Ausbildungsjahr. Um das Schuljubiläum angemessen zu würdigen, fand am 5. Oktober im Pfarrsaal St. Augustin eine Feierstunde statt, zu der zahlreiche Kooperationspartner und Vertreter*innen aus Politik, Schul- und Sozialwesen gekommen waren. Unter diesen befanden sich auch Coburgs dritter Bürgermeister, Can Aydin, der stellvertretende Landrat Martin Stingl, GGSD-Fachreferent für berufliche Schulen, Tobias Grad sowie der Alt-Oberbürgermeister und langjährige Unterstützer der GGSD-Schulen, Norbert Tessmer.
Can Aydin hob in seinem Grußwort hervor, dass es ihn mit großer Freude und Hoffnung erfülle, wie viele Menschen sich für den Pflegeberuf entschließen. Es sei etwas Besonderes und Wertvolles, wenn sich Menschen für die Pflege und Betreuung anderer Menschen einsetzen, gerade vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft mit steigendem Bedarf an Pflegekräften. Schulleiterin Dagmar Alfsmann unterstrich ebenfalls den besonderen gesellschaftlichen Wert der Pflegehilfskräfte: „Sie sind enorm wichtige Kräfte am Bett. Die Ausbildung ist für die Einrichtungen, die zu pflegenden Menschen und auch für die Auszubildenen ein Gewinn“.
Pflegefachhelfer/innen können nach der Ausbildung eine Tätigkeit im ambulanten, stationären oder klinischen Bereich aufnehmen oder die Fachkraft-Ausbildung beginnen, mit der sich viele weitere berufliche Wege eröffnen. Dies zeigte sich besonders eindrucksvoll an verschiedenen Berufsbiografien ehemaliger Schülerinnen und Schüler, die mittlerweile zum Beispiel als Wundmanager/in oder stellvertretende Pflegedienstleitung tätig sind.
Umrahmt wurde die Feierstunde von der Präsentation verschiedener Unterrichtsprojekte wie beispielsweise einem "First-Aid-Kit" oder dem Alterssimulationsanzug "GERT“, der den Schüler*innen die Möglichkeit bietet, die typischen Einschränkungen älterer Menschen nachzuempfinden.
Ausbildung im Wandel
Besonders von Veränderungen geprägt war das Jahr 2020, hier wurden die Ausbildungen der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einem Ausbildungsberuf zusammengeführt. Dies hatte neben der Fachkraftausbildung auch auf die Pflegefachhilfe-Ausbildung erhebliche Auswirkungen. Die Berufsfachschule für Altenpflegehilfe der GGSD in Coburg bildet seither generalistisch aus. Das bedeutet die Absolventinnen und Absolventen können in der ambulanten und stationären Altenpflege sowie in der Klinik arbeiten. Zudem bekommen die Auszubildenden neben einem Ausbildungsvertrag auch eine Ausbildungsvergütung. Im Zuge des neuen Personalbemessungsverfahrens für vollstationäre Pflegeeinrichtungen sind Pflegefachhelfer/innen für Einrichtungsträger seit diesem Jahr nochmals interessanter und wichtiger geworden, so Dagmar Alfsmann in ihrer Rede.
Die Berufsfachschule der GGSD nimmt außerdem an einem Modellversuch teil, der Menschen mit mehrjähriger beruflicher Erfahrung in der Pflege die Chance bietet, auch ohne Mittelschulabschluss in die Pflegefachhilfe-Ausbildung einzusteigen.
Breites Netzwerk an Kooperationspartnern
Der Erfolg der Schule und der Schüler*innen beruht unter anderem auf einem breiten Netzwerk an Kooperationspartnern in Stadt und Landkreis Coburg mit denen die Berufsfachschule für Altenpflegehilfe seit vielen Jahren eng und konstruktiv zusammenarbeitet. Schulleiterin Dagmar Alfsmann bedankte sich bei der Stadt und dem Landkreis Coburg, der Regierung von Oberfranken, der Agentur für Arbeit und allen kooperierenden Einrichtungen für die Unterstützung in den vergangenen beiden Jahrzehnten.
Die Berufsfachschule ist stolz auf ihre Erfolge und blickt optimistisch in die Zukunft. Ein besonderer Meilenstein wird der Umzug des gesamten Schulzentrums in einen Neubau sein, der für das Jahr 2026 geplant ist.
Einen besonderen Dank richtete Schulleiterin Dagmar Alfsmann zudem an das gesamte Kollegium und die Lehrkräfte, die bereits über viele Jahre hinweg an der Berufsfachschule unterrichten. Praxislehrkraft Susanne Buron wurde für ihre 10-jährige Betriebszugehörigkeit geehrt und erhielt einen Blumenstrauß.
Fester Bestandteil der Bildungslandschaft
Rückblickend hat sich die Berufsfachschule für Altenpflegehilfe der Gemeinnützigen Gesellschaft für Soziale Dienste seit ihrer Gründung im September 2003 zu einem festen Bestandteil der beruflichen Bildungslandschaft im Raum Coburg entwickelt. Ihre Anfänge fand sie zunächst zusammen mit der ehemaligen Fachschule für Altenpflege in der Von-Schulte-Straße. Die ehemalige Schulleiterin Ute Kick, die heute als Geschäftsführerin der GGSD tätig ist, baute die Ausbildungsangebote in den Folgejahren kontinuierlich aus. Heute gehört die Berufsfachschule für Altenpflegehilfe zum Privaten Beruflichen Schulzentrum Coburg, das neben den Pflegeberufen auch Heilerziehungspfleger/innen, Heilerziehungspflegehelfer/innen, Sozialbetreuer/innen und Pflegefachhelfer/innen sowie Erzieher/innen ausbildet.
