Am 6. Februar 2024 besuchte Frau Ilse Aigner bereits zum zweiten Mal eine Klasse im 2. Ausbildungsjahr der generalistischen Pflegeausbildung. Zuerst stellte Frau Aigner anhand eines eindrücklichen Drohnenfluges den Bayrischen Landtag vor. Im Anschluss erklärte sie der Klasse, wie der bayrische Landtag besetzt ist und welchen Aufgaben er sich widmet.
Die Auszubildenden stellten auch Fragen zu ihrer Person und wie es dazu kam, dass sie sich für die Politik entschieden hat. Frau Aigner beantwortete gerne die zahlreichen Fragen. Sie wollte auch erfahren, was die Teilnehmer*innen zur Pflegeausbildung motiviert.
Deutlich wurde im Austausch mit den Schüler*innen, dass die meisten Auszubildenden in der Pflege vorher schon einen anderen Beruf ausgeübt oder studiert hatten. Auch einige Schüler*innen, die aus dem Ausland kommen, haben ein Studium hinter sich. Da dessen Abschluss in Deutschland nicht voll anerkannt ist, machen sie nun eine Ausbildung an unserer Schule.
In diesem Zusammenhang wurde auch deutlich, dass die Attraktivität, in der Pflege eine Ausbildung zu machen, dadurch steigt, dass sie von der Agentur für Arbeit gefördert wird. So ist es für die meisten möglich, auch ohne Nebenjob ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Einige junge Schülerinnen kamen über ein Praktikum in der Schule oder über ein FSJ im Krankenhaus auf den Geschmack. Frau Aigner war sichtlich beeindruckt von den unterschiedlichen Lebensgeschichten.
Konkrete Fragen an Frau Aigner waren:
• Wäre es nicht möglich, ähnlich wie bei den Krippenplätzen eine Zusage zu bekommen, dass jedem Pflegebedürftigen ortsnah ein Pflegeplatz zugesichert werden kann?
• Wird daran gedacht, Pflegefachleuten einen früheren Renteneintritt ohne Abzüge zu gewähren - wie etwa bei der Polizei?
• Warum werden niederschwelligen Angeboten, wie z.B. Alten-WG, so viele bürokratische Hindernisse in den Weg gestellt?
• Weshalb ist die Erzieherinnen Ausbildung nicht dual, so wie die Pflegeausbildung?
Frau Aigner hatte ad hoc auch keine Patentlösungen zur Hand. Es wurde aber deutlich, dass sie eine Frau der Basis ist und regional viele kleine Dinge auf den Weg gebracht werden können.
Den generellen Fachkräftemangel erklärte Aigner mit dem Trend, dass viele Schulabgänger heute studieren wollen. Alle Betriebe suchen händeringend nach Azubis.
Auf die Frage von Frau Aigner, ob sich die generalistische Ausbildung bewährt, antwortete Schulleiter Alexander Ohly, dass der Beruf seit Einführung der Generalistik an Stellenwert dazu gewonnen hat, zumal erstmals bestimmte Vorbehaltstätigkeiten gesetzlich zugesichert werden.
